Buchpräsentation: “Klassen sehen. Soziale Konflikte und ihre Szenarien.”

Klasse ist nie ganz da, aber immer wirksam. Es gibt sie als stets vorausgesetzte Einteilung und im Klassenkampf. Und es gibt Klasse vermittels von ›Bewusstsein‹, sei dieses nun Stolz oder Analyse, indiskrete Scham des Proletariats oder konkrete Schamlosigkeit der Bourgeoisie. Solche Aspekte von Klasse werden in dem aktuellen Band “Klassen sehen. Soziale Konflikte und ihre Szenarien.” anhand von Wohnbauplanung, Kunst und Medien untersucht. Es geht um Kapitalien und Wir/Sie-Grenzen, politische Anschlüsse und soziale Ausschlüsse in Bauten, Bildern und Ausbildungsprozessen. Und es geht um Einstellungen – im Sinn von Film- und Video-Aufnahmen, von ideologischen Sichtweisen und Ausblendungen, sowie von Einstellungsgesprächen und Bewerbungsschreiben als Einübungen in Machtverhältnisse.

Buchpräsentation mit den Autor_innen: Gabu Heindl, Drehli Robnik und Markus Tumeltshammer.

Eintritt: frei

Drehli Robnik (Hrsg.): Klassen sehen. Soziale Konflikte und ihre Szenarien (Münster: Unrast 2021)
Die thematisch gestreuten Beiträge in Klassen sehen bieten ein Theoretisieren von Klasse in Aktion: Begriffliche Vorannahmen, was Klassen „sind“ oder „tun“ – zumal heute, da sie als Thema in emphatischer Weise wieder „da sind“ –, werden dabei nicht stärker belastet als die Zusammenhänge, in denen sich Fragen zur Auffassung, Zusammensetzung, Verhältnislogik von Klassen stellen. Sich als Probleme stellen lassen, mit Blick auf Klasse als etwas, dessen Spezifik sich mit anderen Herrschafts- und Identifizierungsformen überschneidet, etwas, das Einteilungsschema wie auch gelebte Erfahrung ist (ohne dass diese Dimensionen ganz zur Deckung kommen). In circa solchen Haltungen nähern sich in Klassen sehen Gabu Heindl, Jens Kastner, Drehli Robnik, Ruth Sonderegger, Markus Tumeltshammer und Renée Winter dem Klassenhaften anhand von Wohnbauplanung, Kunst und Medien.

https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/klassen-sehen-detail

11. Oktober 2021@ 19:00
19:00